VAUDE Kilimanjaro Adventure Challenge 2010 » 2009 » Juli » 16

Archive für 16.7.2023

Warum brauchen wir so viele Guides?

Ich gehe natürlich in erster Linie als Direktor von Chagga Tours mit, um ein Auge auf die Organisation zu haben und Verbesserungen anzustoßen. Was mich gewaltig ärgert ist, dass die Nationalparkverwaltung KINAPA schon seit einem Jahr vorschreibt, dass pro zwei Wanderer ein Guide mit Lizenz mitkommen muss. Das verteuert die Touren, da wir uns an unsere Politik halten und 30USD pro Tag bezahlen und dafür nicht nach Trinkgeld fragen (Mindestlohn 20USD/Tag für einen Guide). Die offizielle Begründung ist, dass Abbrecher sicher runter gebracht werden müssen. In Wirklichkeit geht es um eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme auf dem Rücken der Tourcompanies und Wanderer für die rund 600 Guides, die es am Kilimanjaro gibt, die von KINAPA mit einer Lizenz versehen wurden. Wir haben bei Chagga Tours eine Abbrecherrate von 3% und alle Abbrecher sind auch immer sicher mit Assistent Guides ohne Lizenz nach unten gebracht worden. Assistant Guide sind z. B. James und Yona, die ungemeine Erfahrungen haben aber mangels Secondary School nie eine Lizenz bekommen werden. Die 5 Guides für unsere Gruppe sollen sich aber nun nicht einen guten Tag machen, sondern die Qualität des Services verbessern, wenn sie denn schon mitlaufen. Tragen dürfen sie nichts und jedem steht angeblich ein eigener Porter zu. Werde sie also in der Bergküche, beim Zelt aufbauen und beim Essen servieren einsetzen. Das wird schwer durchzusetzen sein, denn in Afrika ist jeder ein König und vermeidet heftig Arbeit, der einen Titel hat. Statt Entwicklungshilfe nach Afrika zu pumpen sollte man mehr Programme aufsetzen und ausgebildeten Afrikanern einen Aufenthalt in den Industrieländern ermöglichen, damit sie sehen wie hier fürs Geld geschindert werden muss. Diese ernüchternde Meinung kann ich mir nach 5 Jahre Arbeit in Tansania nicht verkneifen. Was sagen andere dazu, die sich in Afrika auskennen?

Short in English: Why we need so many guides?

I climb mostly to have a look to the proper organization and to set up improvements. I am very angry about a new regulation from the National Park Administration KINAPA that for every two climbers a guide with licence has to join the group. This makes the tours expensive (we pay 30USD/day per guide). The official reason for this regulation is the security of climbers which have to go down. The true reason is to find work for the around 600 guides with licence from KINAPA. We have by Chagga Tours a quote of 3% drop-outs and everybody reached the gate secure only with assistant guides without licence. My intention is to find a meaningful work in the mountain for the five guides who join our group. They are not allowed to carry load but they should do work in the camp, the kitchen and the dining tent. This will become hart to realize because in Africa everybody with a title is a king and is avoiding work when ever he can. I have an extreme opinion: Stop to send development aid to Africa and invite instead educated Africans to industrial countries to experience what hard work for money means. After 5 years working in Tanzania I couldn’t deny myself this disillusioning opinion. What have others to say who know about Africa?

Lemosho

Immer wieder wird gefragt, welche Route ist die beste für die Akklimatisation. Man passt sich am besten an die Höhe an, wenn man JEDEN Tag höchstens einige hundert Höhenmeter zulegt. Das ist von der Lage der Camps und Hütten am Kili nicht möglich und auch die happigen Nationalparkgebühren von 110USD/Tag führen dazu, dass die meisten Bergwanderer am Morgen des 5.Tages auf der Spitze stehen, wenn sie denn so weit kommen. Die Höhendifferenzen zwischen den Camps bzw. zum Uhuru Peak sind bei der Lemosho-Route am günstigsten von allen Routen: 550m, 754m, 336m, 110m, 850m, 1095m.

Am 29.7.2023 werde ich erstmals diese Route probieren (nach zweimal Machame und einmal Umbwe) mit einer Gruppe von 11 Bergwanderern aus dem Raum Freiburg um den Bergführer Thomas Nieberle. Diesmal ist das GPS dabei und alles wird genau vermessen. Wir wollen am Morgen des 6.Tages den Gipfel erreichen. Werde versuchen, jeden Tag etwas hier für den Blog per SMS zu schicken, Twitter ist mir zu kurz. Vielleicht machen noch welche aus der Gruppe mit. Also schaut mal rein und drückt die Daumen.

Trainiert habe ich fast nicht, nur 3 x 60km Rad. Vielleicht ist noch was drin bis zum Abflug am 23.07.2009.

Short in English:

Again and again the question comes up about the best route for acclimatization. The adaptation is the best if you climb only some hundred meters EVERY day. Because of the position of the camps and huts on Kilimanjaro these is not possible. Also the horrendous fee for the National Park of 110USD/day results in the situation that most of the summiteers are reaching the top in the morning of day 5. The high differences between the camps are the best by the Lemosho route: 550m, 754m, 336m, 110m, 850m, 1095m.

On July 29 , 2009 I will try for the first time Lemosho (after two times Machame and one time Umbwe) with a group of 11 climbers from the area around Freiburg with the tour leader Thomas Nieberle. This time I will carry the GPS and will measure all! We intend to summit in the morning of day 6. Will try to send every day a SMS, Twitter is to short. May be some group members like to join. Please pay attention to the blog and wish us luck!

My exercising was not so hot, only 3 times 60km bike. Hope, to do some more until the departure on July 23.

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