Warum brauchen wir so viele Guides?

Ich gehe natürlich in erster Linie als Direktor von Chagga Tours mit, um ein Auge auf die Organisation zu haben und Verbesserungen anzustoßen. Was mich gewaltig ärgert ist, dass die Nationalparkverwaltung KINAPA schon seit einem Jahr vorschreibt, dass pro zwei Wanderer ein Guide mit Lizenz mitkommen muss. Das verteuert die Touren, da wir uns an unsere Politik halten und 30USD pro Tag bezahlen und dafür nicht nach Trinkgeld fragen (Mindestlohn 20USD/Tag für einen Guide). Die offizielle Begründung ist, dass Abbrecher sicher runter gebracht werden müssen. In Wirklichkeit geht es um eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme auf dem Rücken der Tourcompanies und Wanderer für die rund 600 Guides, die es am Kilimanjaro gibt, die von KINAPA mit einer Lizenz versehen wurden. Wir haben bei Chagga Tours eine Abbrecherrate von 3% und alle Abbrecher sind auch immer sicher mit Assistent Guides ohne Lizenz nach unten gebracht worden. Assistant Guide sind z. B. James und Yona, die ungemeine Erfahrungen haben aber mangels Secondary School nie eine Lizenz bekommen werden. Die 5 Guides für unsere Gruppe sollen sich aber nun nicht einen guten Tag machen, sondern die Qualität des Services verbessern, wenn sie denn schon mitlaufen. Tragen dürfen sie nichts und jedem steht angeblich ein eigener Porter zu. Werde sie also in der Bergküche, beim Zelt aufbauen und beim Essen servieren einsetzen. Das wird schwer durchzusetzen sein, denn in Afrika ist jeder ein König und vermeidet heftig Arbeit, der einen Titel hat. Statt Entwicklungshilfe nach Afrika zu pumpen sollte man mehr Programme aufsetzen und ausgebildeten Afrikanern einen Aufenthalt in den Industrieländern ermöglichen, damit sie sehen wie hier fürs Geld geschindert werden muss. Diese ernüchternde Meinung kann ich mir nach 5 Jahre Arbeit in Tansania nicht verkneifen. Was sagen andere dazu, die sich in Afrika auskennen?

Short in English: Why we need so many guides?

I climb mostly to have a look to the proper organization and to set up improvements. I am very angry about a new regulation from the National Park Administration KINAPA that for every two climbers a guide with licence has to join the group. This makes the tours expensive (we pay 30USD/day per guide). The official reason for this regulation is the security of climbers which have to go down. The true reason is to find work for the around 600 guides with licence from KINAPA. We have by Chagga Tours a quote of 3% drop-outs and everybody reached the gate secure only with assistant guides without licence. My intention is to find a meaningful work in the mountain for the five guides who join our group. They are not allowed to carry load but they should do work in the camp, the kitchen and the dining tent. This will become hart to realize because in Africa everybody with a title is a king and is avoiding work when ever he can. I have an extreme opinion: Stop to send development aid to Africa and invite instead educated Africans to industrial countries to experience what hard work for money means. After 5 years working in Tanzania I couldn’t deny myself this disillusioning opinion. What have others to say who know about Africa?

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