Nachdem unsere Gruppe auf dem Weg zum Machame Camp ist, fahre ich mit Mikes und James Frau zu einer Beerdigung nach Marangu. Deo, ein Bruder von John, erst 32 Jahre alt ist verunglückt. John ist ein paar mal mit seinem Pickup für uns gefahren. Diesen Toten würde es bei uns nicht geben. Deo hat als Schaffner und Ausrufer für einen Dala-Dala (Kleinbus im Nahverkehr) gearbeitet. Die Ausrufer versuchen so viel Leute wie möglich in den Bus zu bekommen und rennen an den Stationen neben dem Bus her. Beim Aufspringen ist er ausgerutscht und mit dem Kopf auf den Asphalt geschlagen. Er hinterlässt eine Frau und drei Kinder, um die sich nun John als Bruder kümmern muss. Auf der Beerdigung schätzungsweise 500 Leute, die Anteilnahme ist beeindruckend. Sehr schnell und eingespielt wird das Grab auf der Farm von Johns Eltern von 5 Männern errichtet. Die Frauen singen Totenlieder. Es stirbt sich oft in Afrika.
Archive for Juni, 2008
Beerdigung
Samstag, Juni 21st, 2008Start zum Uhuru Peak
Samstag, Juni 21st, 2008Am Freitag, den 20.6. eine Woche nach dem Start der KiliUmrundung geht es in die zweite Runde. 6 Tage Besteigung über die Machame Route. Heute Nacht hat es kannenweise geregnet und beide Land Cruiser bleiben auf dem Weg zur Kilimakyaro Lodge, wo die Gruppe auf uns wartet im Schlamm stecken. 12 Straßenarbeiter mit Hacken und Schaufeln schaffen das wieder mal aussichtslos erscheinende. Haben dadurch 1,5 Stunden verloren, aber am Gate ist nicht viel los un d da holen wir die Zeit wieder auf. Heute sind es nur ca. 30 Bergwanderer, die am Machame Gate starten. Leider haben wir wieder mehr Gepäck als ich ausgerechnet habe. Die Bikergruppe haut ganz schön rein und wir wollen ja nicht, dass jemand hungrig bleibt. Am Berg sollte sich der gesunde Appetit aber etwas verlieren. Mehr Gepäck heißt mehr Porter, heißt weniger Profit für die Firma. Nach der Tour werden wir uns alle hinsetzen und noch mal alles an Gepäck und Essen durchgehen. Auch die Anzahl der Assistent Guides wurde von Mike wieder erhöht. Ich war ja nun schon dreimal oben und bin der Meinung, dass man bei einer Gruppe von 7 bis auf den Gipfeltag mit einem Guide und einem Assistent-Guide hinkommt. Mike will zwei Assistenten die ganze Zeit über. Auch das heißt weniger Profit für die Firma. Wir sind nun mal keine Wohltätigkeitsorganisation und sicher die Einzigen, die diese hoehen Gehälter zahlen. Um 12.30 Uhr Start. Es nieselt leicht, aber alle sind guter Dinge. Am Dienstag früh gegen 6.00 Uhr stehen hoffentlich alle 7 auf dem Uhuru Peak!
Zurück nach Moshi
Samstag, Juni 21st, 2008Für die Rückfahrt nach Moshi von der Momella Lodge aus hatten wir auch noch nicht wirklich die ganz exakte Entfernung. Bei der Gruppe im Dezember haben wir nur im Auto gemessen, ohne GPS und ohne das letzte Stück offroad, da in der hatari Lodge Schluß war mit dem Bike. Da waren es 100km. Der letzte Tag war noch einmal ein landschaftlich schöner Biketag. Zuerst 38km durch Farmland der Meru und Arusha-Massai. Dann 28km auf der Hauptstrasse, nicht zu vermeiden und dann noch einmal offroad die KiliMAN-Strecke von der Einfahrt zum Machame Gate zur Kilimakyaro Lodge. Also zusammen 89km, super, weniger als behauptet… Zum zweiten Mal auf dieser Tour zeigt sich der Kili. Wir haben z.Z. ungewöhlich kaltes Wetter und veile Wolken am Berg. Am Schild zum Machame Gate machen wir ein Foto. Übermorgen werden wir hier lang fahren und die Besteigung beginnen. Schließlich beenden alle fröhlich die Kili-Umrundung, wie man es von diser Gruppe nicht anders erwartet hat! Es waren total 364km und 4860 Höhenmeter.
Ruhetag in der Momella Lodge
Samstag, Juni 21st, 2008Weil niemand am Ruhetag auf den Mt.Meru steigen wollte, haben wir eine Walking Safari außerhalb des Nationalparkes mit einem Guide von der Momella lodge organisiert. Hauptattraktion neben der Hatari Lodge ein Hippo-Pool. Leider waren dann die Hippos gerade auf dem Weg zu einem anderen Pool. Dieter hat ja im GPS-Gerät schon eine Karte von der Gegend hier und fand einen weiteren Pool, 1km entfernt. Der Guide fand den Weg dahin durch de Busch zu gefährlich, aber da hat er natürlich nicht mit uns gerechnet. Dieter übernahm kurzerhand die Führung. Mussten dann aber aufgeben, weil der See im Nationalpark liegt. Der Weg durch Weide- und Buschland zur Harati Lodge entschädigte für die fehlenden Hippos. Zum Ausklang des Tages ein Bierchen bzw. Kafffee und Kuchen bei Jörg Gabriel in der Hatari Lodge. Da fühlt man sich immer willkommen und die Aussichtsterasse im Grasland mit Blick auf wenigstens einige Wildtiere ist wunderschön. Das richtige Tiere gucken muss die Gruppe auf die abschließende Safari verschieben.
Premiere-We did it!
Dienstag, Juni 17th, 2008Die Gruppe ist die erste, die von Rongai nach Momella durchgefahren ist. 123 km und 1386 Höhenmeter, 7 Stunden auf dem Rad. Interessant ist auch die Zahl 15. Soviele Pannen gab es wegen Akaziendornen. Pannenkönig ist Burkhard mit 4. Dieter war etwas abgenervt, so dass wir ihm einmal Schwalbe unplattbar ausgeborgt haben. Durch die vielen Pannen kamen wir erst bei Anbruch der Dunkelheit in Hardy Krügers ehemaliger Lodge an. War schon etwas anstrengend für alle. Daher fällt wahrscheinlich auch die für den heutigen Ruhetag geplante Tageswanderung am Mt.Meru aus. Habe um 6 Uhr vom Bett aus schon eine Giraffe gesehen. Nach unseren Aufbruch gestern morgen in Rongai sollte eigentlich der Kili von hinten zu sehen sein. Er hüllt sich aber leider vollständig in Nebel. So konzentriert sich die Gruppe auf die hier lebenden Massai. Stefan sagte, er hätte nun schon 3718 Mal “Jambo” gerufen. Mario Terne ist der Bonbon-Verantwortliche. Ständiges Gewinke. Mario meint, ganz Tansania ist ein Zoo und wir sind die Affen darin. Auf dem Weg zum Mt. Meru haben wir Zebras, Antilopen und Termiten gesehen. Ist schon eine tolle Landschaft auch oder gerade wegen der Schirmakazien.
Halbzeit
Sonntag, Juni 15th, 2008Wir sind in Rongai, schon “hinter” dem Kili. Wir haben 35 km und 660 Höhenmeter heute am Sonntag in Ruhe zurückgelegt. Für mich ist das das erste Mal, dass ich durch das Kiliman Ziel der ersten Etappe mit dem Bike bin. 2005 haben wir die Strecke ausgeguckt, mit einem geliehenen Bike und einem gemieteten Auto. Jetzt haben wir ordentliche Räder und ein eigenes Auto. Bisher haben sich 74 Biker mit uns auf den Weg gemacht. Habe die Tour heute richtig genossen und als ich müde wurde, unerwartet Hilfe bekommen.
Zweiter Tag der Biketour
Samstag, Juni 14th, 2008James hat den Träger mit Hammer und Zange wieder am Auto festgemacht, aber Burkhard, als hinzugezogener Experte meint, das hält nicht. Ins Auto bekommen wir die ganze Ladung nicht rein. Also keine afrikanische Lösung (“das hält schon”), sondern deutsche Sicherheit. Rufen einen Fahrer an, damit ein weiteres Auto kommt. Die Gruppe ist einverstanden, ohne Begleitfahrzeug los zu fahren. Es ist um 16 Uhr und wir sind mit beiden Autos im Camp in Useri auf Nico Tarminos Farm. Er hat einen Empfangsweg bestreut mit Sägespänen durch seine Farm vorbereitet. Bauen die Zelte mit weitem Blick nach Kenia auf.
Erster Tag der Biketour
Samstag, Juni 14th, 2008Bin schon eine Stunde vor der Gruppe in Moshi gestartet, da lahme, aber gut angezogene Ente. Auf dem Weg nach Himo in Uchita ruft plötzlich jemand “Christina!”. Es ist Yuma, unser Biker vom Kiliman mit dem afrikanischen Bike. Grüße an Mario! Die heutige Etappe ist 54km lang. Für die Gruppe einfach- für mich anstengend. Die Jungs gehen es gemütlich an, fotografieren viel. Kurz vor dem See warte ich auf sie und bin froh, den Weg gefunden zu haben. Im Camp dann der schreckliche Anruf von Mike im folgenden: “Der Dachbepackträger ist abgebrochen und er kann daher nur ganz langsam fahren.” Den haben wir gestern erst gekauft und anbringen lassen! Größer als unser bisheriger. Zehn Minuten später kommt Mike mit tief hängendem Träger ins Camp. Die Leiste ist abgerissen an der er befestigt war. Pfusch, zu viel Gepäck, extrem schlechter Weg? Sicher von jedem etwas. Aber der Gruppe hat der Weg und die Landschaft sehr gefallen und wir ziehen erst mal das geplante Programm durch: Abstieg zum See, Lagerfeuer, Abendbrot. Beratung mit Mike und James und die afrikanische Lösung: We can easy fix this tomorrow morning!
Vorbereitung Biketour
Donnerstag, Juni 12th, 2008Die Mannen um Dieter Stein sind wohlbehalten mit ihren Bikes hier eingetroffen. In der Gruppe sind Burkhard Ernst, Christoph Jacoby (Schweiz), Stefan Kloß, Ralf Scholz, Mario Terne und Alain Bertrand (Luxemburg). Die nicht spezifizierten Biker kommen aus Deutschland. Wir hatten heute Briefing und alle haben sich FÜR die Umleitung entschieden und gegen die Kutschfahrt durch den Staub. Ich habe mich stundenlang damit beschäftigt, MMS zur Email-Adresse von Jule Helbig zu schicken. Sie wird unseren Blog füllen, wenn wir vor den Elefanten davon fahren. Aber es geht immer noch nicht mit den Bildchen versenden. So werden wir uns wohl erst mal auf SMS beschränken. Wetter ist ungewöhnlich schlecht, d.h. richtig kalt. Friere nachts im Zimmer in Kiboriloni, da keine Zudecke und werde nun doch den Schlafsack rauskramen. Aber sonst steht unserer Abfahrt morgen um 9.00 Uhr nichts im Wege. Es geht rund 50km bis zum Lake Chala. Dort anbaden, Räder säubern, Zelte aufbauen, Essen kochen usw. Habe der Gruppe nicht gesagt, dass im Camp von den Anwohnern Bier verkauft wird. Mike Nelson und James Herman sind mit dabei und Mike mag Bergtouren lieber, da es dort kein Bier gibt. Hier sagt man nicht, auf einem Bein kann man nicht stehen, sondern ein Bier zieht das andere nach sich. Kommt aber auf das selbe heraus und heißt schwere Beine am nächsten Tag.
Erster Arbeitstag am Kilimanjaro
Donnerstag, Juni 12th, 2008On the road again. Wir arbeiten heute am Roadbook für den KiliMAN 2009 mit GPS und Kassettenrekorder. Die alte Streckenmarkierung ist nicht mehr zu sehen. Die Kalkmarkierung ist bis auf wenige Ausnahmen (s. Foto) abgewaschen und die rot-weißen Bänder haben sich Kinder geholt. So soll es ja auch sein. Keine Arbeit nach dem Rennen. Viel Elefantenkot in der Nähe vom Lake Chala. Elefanten kommen vom Tsavo National Park hoch. Wir sind hier 3150 ft hoch. Sehen tun wir sie nicht, dafür zwei auch sehr verbreitete Tiere in Tanzania im Zweikampf. Auf dem Weg nach Useri dann der Weg total zerfahren von Trucks. Feiner Staub bis an den Radkasten. Die Trucks der chinesischen Rekonstruction Idioten donnern hier über „unseren“ Bikeweg. Wir hatten die Strecke gerade so ausgewählt, dass eigentlich kein Auto hier lang fahren sollte. Der Straßenbau findet weiter oben am Kili statt und der Weg wird zum An- und Abtransport benutzt. Am Samstag wollen wir hier mit der Bikegruppe durch. Also noch eine Umgehung suchen. Aber erst mal Lunch in Tarakea mit Kilimanjaro Bier und nyama choma (viel gegrilltes Fleisch) und dann zurück. Die Umgehung ist rund 30km lang, aber es geht 800 Höhenmeter rauf und wieder runter. Mal sehen, was die Jungs um Dieter Stein dazu sagen. Wir könnten auch alle in den Landcruiser laden und durch den Staub fahren (ca. 10km). Natürlich müsste man zweimal fahren, es sind sieben Biker und der Landcruiser voll mit Equipment. Aber durch diesen Umstand habe ich mal die Strecke gesehen, die Mario bergauf geradelt ist als er sich beim KiliMAN verfahren hat. Geradelt ist ein niedliches Wort für die Schufterei, noch dazu er nicht wusste, ob er da irgendwann nach Tarakea kommt. Die Kreuzung, an der die Umleitung gerade aus geht und dieKiliMAN-Strecke nach rechts heißt nun Marios Kreuzung bei uns.