VAUDE Kilimanjaro Adventure Challenge 2011 » 2010 » September » 09

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Gore-Tex Transalpine Run 2010: 6. Etappe von Sand in Taufers nach St. Vigil

6.00 Uhr: Die Nacht war alles andere als nett. Habe mir einen Infekt eingefangen, mein Hals brummt. Jetzt kann ich mir auch erklären warum das Bier gestern nicht schmeckte. Also ist die Marschroute für heute klar, ruhig, sehr ruhig angehen! Habe gleich noch eine Weste und ein Langarm-T-Shirt mehr eingepackt. Werde mich auf dem Kronplatz, dem höchsten Anstieg (2275m), umziehen, reine Vorsichtsmaßnahme. Aber jetzt gehts erst mal an den Start.

6_etappe_tar_2010_hoehenprofil.pdf

Ohne Vaseline oder Hirschtalg geht gar nichts mehr an den empfindlichen Stellen.

Mein Rucksack und ich.

13.00 Uhr: Der Tag fing natürlich mit den Halsbeschwerden sehr bescheiden an. Ich hämmerte mir ein, dass ich nur mein Tempo gehen werde. Denn gerade auf den ersten 20km war die Gefahr groß, zu überziehen. Die Schluckbeschwerden linderte ich durch ständiges Lutschen von Salbeibonbons. Nur irgendwie bekam ich dann Brechreiz davon. Daher musste es so gehen. An den Verpflegungsstellen nahm ich nur warme Iso-Getränke. War super, würde man sonst vielleicht gar nicht probieren. Heute mal wieder ohne essen durch gelaufen. Ich hoffe, dass mein Körper nicht an den letzten beiden Tagen rebelliert. Bis auf die Halsbeschwerden, die sich hoffentlich vom Acker machen, fühle ich mich gut.

Zum Kronplatz rauf ging ich nicht ans Limit, schaute auch mal nach links und rechts und mir gingen auch zum ersten Mal beim Laufen Gedanken zu unserem neuen Event, dem TransKilimanjaro Run durch den Kopf. Was die Strecke anbelangt, sollte wir vielleicht nicht so zurückhaltend sein. Wenn ich da nur an die gestrigen Bergpassagen denke, da können wir auch am Kilimanjaro noch etwas risikoreicher werden. Wir werden im November eine Strecke klar machen.

Ja, so ist es wenn man 39km fast alleine läuft. Da fliegen einem tausend Gedanken durch den Kopf. Berg ab geht das natürlich nicht, da ist Konzentration notwendig. Da heißt er bei mir dann Vorsicht, denn mein Arm hat sich zurück gemeldet. Bei mir ist es nur der Arm. Wenn ich da sehe, was morgens beim tapen los ist. Da steht man an, wie bei Aldi an der Kasse. Wenn es hilft? Schließlich nutze ich abends auch immer den Dolobene-Gel-Stift für die Beine. Salben finde ich besser als Tabletten.

Auf alle Fälle war das heute eine Superzeit, die ich gelaufen bin, 4:25h. Bin mit den Siegern bei den Senior Masters ins Ziel gekommen. Nur der Rucksack war auf alle Fälle zu schwer. Ist schon komisch, was man sich alles auflastet, wenn man Angst hat aufgrund einer Erkältung aus dem Rennen zu müssen. Nach der Zielverpflegung bin ich sofort ins Hotel. Wäsche gemacht, Schuhe geputzt und ab ins Bett, habe ich mal Mittagsschlaf gemacht. Hat mir wirklich gut getan. Nun muss man sich mal vorstellen, eine der beiden führenden Damen ist noch zwei, drei mal nach den Rennen arbeiten gegangen. Gut, sie haben hier Heimvorteil, sie stammen aus Sexten, aber Hut ab.

17.00 Uhr: Nach der Massage liege ich jetzt in der Relaxzone des Hotels les alpes. Mit den Hotels habe ich Glück gehabt. Und mein bisheriger Zustand gibt mir ja recht und die Regeneration ist eben das wichtigste.

Die Berge haben schon etwas sehr beruhigendes, insbesondere liegend betrachtet. Morgen am Start sieht das anders aus. Da werde ich mich vielleicht an das beste Essen erinnern, das ich je in Italien gegessen habe und erst der Wein…Leider muss ich morgen nach Niederdorf kommen. Das wird noch einmal hart und ich hoffe, gut gerüstet zu sein. Nur der Rucksack wird ganz gewiss leichter sein!

Der VAUDE Trail 9 hier heute morgen hatte bestimmt 4kg. Das sind genau die Kilogramm, die ich übers Jahr abtrainiert haben und die will man ja nun nicht auf dem Rücken rumtragen.

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