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Im Land der Massai

06.03. Der Tag begann relativ stressig, weil es mit der Zeit, wie immer nicht so genau genommen wurde! Strapazien gehören hier zum Tagesgeschehen, so war dann auch die Fahrt ins Dorf der Massai. Dauer 3 Stunden! Also insgesamt 6 Stunden Fahrt für das Gluck für den KiliMan 2009.

Nicht nur das Glueck der Armbaender der Massai gibt uns die Zuversicht, nein auf der Hinfahrt zierte ein Regenbogen den Himmel. Was fuer ein Bild! Unbeschreiblich schön. Die Massai-Frauen begrüssten uns herzlich, zum Glück war Mike dabei. Nach der Bekundigung unseres Interesses ging es zu, wie auf den Markt. War schoen! Ein Erlebnis das zu meinen grossen Puzzel Afrika passt. Wir bringen also reichlich Glück mit nach Deutschland. Mario

Berichtigung zum Höllenritt vom 22.02.2024

Am Freitag vor der Abreise nach Zanzibar, machte ich noch eine nette Bekanntschaft. Im besten Cafe-House von Moshi trafen wir den Direktor der Kilimanjaro View Lodge. Phillip entschuldigte sich noch einmal, das er mir nicht helfen konnte. Er konnte mich sprachlich nicht verstehen. Den Eindruck nach, den er auf mich gemacht hat glaube ich es ihm. Er berichtigte die Hoehenangabe, die ich Euch gemacht habe von 2200 HM auf 2800 HM. Unvorstellbar was ich mir dort einen Tag vor den KiliMan antat. Wenn ich das nächstemal hier bin, soll ich Phillip unbedingt besuchen kommen. Muss ich mir bei dieser Höhe natürlich überlegen. Aber das ist ein Mensch, ganz nach meinen Geschmack!

Mario

Jetzt ist erstmal Erholung angesagt

Hallo, danke dafür das Ihr so toll den Blog verfolgt habt! Der Blog wird dank, des grossen Zuspruches weitergeführt!

Es gibt noch eine Zusammenfassung unseres Aufenthaltes hier in Moshi, dem Ausgangspunkt des KiliMan 2008! Wir wollen jetzt erstmal abschalten und werden Euch am Dienstag einiges Neues berichten. Bis dahin!

Eure Nachbarskinder, Race Direktorin Christina & KiliMan2008 Mario

Kalender

Hallo, ich hoffe Ihr habt den Kalender nicht vergessen! Wir haben viele schöne Fotos gemacht!

Der Kalender soll Menschen hier helfen, etwas den Alltag zu vergessen, Sport treiben zu können und etwas Spass zu haben.

Klaus, der Mann von Christina hat, wieder eine Schulpartenschaft übernommen. Mittlerweile unterstützt er glaube ich soviel Kinder und Jugendliche hier, dass bald eine ganze Schulklasse voll ist. Das ist bemerkenswert!

Auch ich denke nach knapp 4 Wochen Afrika anders über bestimmte Sachen nach. In diesen Sinne! Mario

Rätsel

Hallo,

Ihr die Ihr uns verfolgt habt! Denkt doch bitte an das Rätsel! Das Foto zu machen war schon schwierig und die Leistung die Yona vollbracht hat ist beeindruckend, ohne Handschuhe da oben. Yona sagt: In Handschuhe bekommt er immer kalte Finger!

Nun das kann so schwer doch nicht sein, wo er sonst seine Haende trägt! Also bitte! Das sind 3 Worte!

Wisst Ihr eigentlich, wie ich mich immer quäle im Blog! Lesen finde ich auch schöner als schreiben!

Mario

Der Marathon sollte alles entscheiden

Ich weiss nicht genau, wieviele Marathons ich in den letzten 8 Jahren gelaufen bin! Ich weiss nur es ist eine Sucht! Alle waren auf ihre Art und Weise schön. Der schönste war für mich bisher NEW YORK CITY 2006. Hier traf ich Lance Armstrong an Meile 24, wie er sich quälte. Ich schaute damals in seine Augen, irgendwie machte es Lance damals nervös. Für mich war es einer der beeindruckensten Momente meines Lebens. Nach 1,5 Meilen Arm an Arm schob er mich nach vorn und sagte Keep going, Keep going! Es war deshalb für mich so beeindruckend, weil ich seine Bücher laß und er den Krebs besiegen konnte und mein Bruder nicht. So dicht steht Glück und Leid zusammen.

Der Kilimanjaro Marathon kommt dem NYC-Marathon 2006 ganz nah, auf alle Faelle von den inneren Werten! Man muss ihn gelaufen sein!

5.10 Uhr aufstehen. Wie vor jeden Marathon mache ich noch einen Fitness-Test mit meiner Polar-Uhr, Wert 55, also exzellenter Wert über mehrere Wochen unverändert. Eine Zeit von 3:10 Stunden sollten machbar sein. 5.30 Uhr Fruehstueck mit allen. Christina, Klaus, Yuma und Domarie alle waren vielleicht ein bischen vom Marathonfieber angesteckt. 5.45 Abfahrt zum Start, diesmal auf mein Drängen hin pünktlich. Es war schon ein reges Treiben auf den Strassen. Je näher wir ans Stadion kamen, um so mehr Marathon feeling kam auf! Heisse Rythmen, Musik man brauchte sich nicht mehr warm zu machen. Dieses Flair sorgte schon alleine dafür, dass man kocht am Start. Toll, wie die Menschen mit fieberten. 6.30 Start ca.350 Marathon-Läufer ca.8000 Laeufer insgesamt auf den unterschiedlichen Strecken waren unterwegs. Wie immer und überall ist der erste km für jeden der Schnellste. Ich hatte 3:37 Minuten auf der Uhr, bloss runter vom Gas. Ich pendelte mich auf 4:20 Minuten auf den Kilometer ein. Man lief sofort allein, bei der Siegprämie wollten hier alle gewinnen. Selbst der schwarze Riese lief seinen ersten Marathon an, als ob er ihn unter 3:00 Stunden laufen wollte. Ich blieb davon unbeeindruckt, weil ich das von mindestens 20 Marathons, die ich auch so gelaufen bin, kenne. Km 5 Kiboriloni hole ich den schwarzen Riesen ein und dann werde ich dort von einigen Einheimischen gefeiert mit Mario, Mario-Rufen. Es lief mir schon ein bischen kalt den Rücken runter und es gab viele solcher Stellen am Streckenrand. Ich glaube, viele freuen sich darüber, dass ich nicht so ein Mzungu bin, wie sie ihn oft hier erleben. Ich laufe gleichmässig Kilometer für Kilometer, Puls durchschnittlich 145. Viele Läufer sind nicht zu sehen, ich hole jetzt aber nach und nach welche ein die sich anfänglich übernommen haben. Das spornt mich an und setzt neue Kräfte frei. Dazu die immer wieder kommenden Anfeuerungsrufe! 21,2 km geschaft 1:32:05 Halbmarathonzeit. Jetzt beginnt der Ernst des Lebens: 11 km bergauf, die letzten 2 km davon waren die härtesten. Landschaftlich einzigartig, den schneebedeckten Kilimanjaro immer im Blick. Dieser klimatische Unterschied ist doch kaum zu glauben. Man läuft bei 30 Grad in der Sonne und 20 km Luftlinie weiter liegt Schnee und das in Afrika. Ich quäle mich die Kilometer bergauf in Zeiten von 5:30 bis 6:20 Minuten. In meinen Kopf hämmert sich nur ein Satz ein: Fang nur nicht an zu gehen!!! Denn alle um mich herum gingen, denn es war die Rückstrecke vom Halbmarathon. Den Wendepunkt erreicht, ging es nur noch bergab. Seit km 21 hatte ich auch ständige Radbegleitung, das war super für die Versorgung mit Wasser und Cola. Da die Helfer immer tanzten an den Verpflegungspunkten blieb meist kein Wasser bei der Übergabe im Becher. Am Wendepunkt nahm ich die Zeit. Nun begann der Kampf gegen den schwarzen Riesen, der auch von einem Biker begleitet wurde, damit man von vornherein gewisse Gedanken ausschliessen konnte. Er kam mir bei 13 Minuten entgegen, hatte noch 2,5 Km bis zum Wendepunkt. Das wird knapp, aber ich lief die letzten Kilometer in Zeiten unter 4:10 min. Das kann auch nicht jeder! Gut mehr ging nicht, da die ersten Anzeichen von Krämpfen auftraten.

Aber es passte bis zum Ziel, im Stadion alles voller Afrikaner! Super Stimmung ich hatte das Gefühl, sie tragen den ersten Mzungu des Marathons über die Ziellinie. Die Zeit blieb bei 3:12:35 stehen!

Ich habe alles gegeben, nun begann das Warten! Zur Belohnung gönnte ich mir ein Kilimanjaro! Es war als ob mir ein Engel auf die Zunge pinkelt! (Zitat meines Bruders)

Louis kam nicht zur rechten Zeit, ich bin KiliMan 2008! Registriert hat das niemand, nur es soll mir auch erstmal jemand nachmachen.

Bike Race - Tag 2

141 Kilometer standen auf dem Programm, ich schaute nochmal ganz in Ruhe auf den Kilimanjaro. Er zeigte sich in voller Pracht. Hatte sehr gut geschlafen, das Frühstueck war in Ordnung, also konnte es aus meiner Sicht los gehen. Der Start verzögerte sich, wieder um 30 Minuten, was natürlich im Rahmen liegt. Woran man aber auch arbeiten sollte. Gut, ganz unschuldig war ich auch nicht, denn ich fuhr aus der Startaufstellung nochmal raus um zu helfen. Durch die Anstrengung des Vortages rebellierte Nicolas Körper. Magen-Darm-Probleme, ich empfehlte kein Iso-Getraenk zu nehmen. Nur Wasser & Cola, aus meiner Reiseapotheke wollte er nichts. Schön das ich diese bis heute noch nicht brauchte. Die Startklappe schlug zu und die Race, wie sollte es auch anders sein, begann mit Vollgas! Der Zeitabstand zwischen Platz 1 Said und 2 Yuma betrug nur eine Minute. Es ging 20 km eine Strasse voller tiefen Splitt bergauf. Sie rissen mächtig an Ihren Lenkerhörnchen. Nach 5 km fuhren wir wieder zu dritt. Ich war der lachende Dritte, denn 50 Minuten raus zu fahren war unmöglich. Verfahren wollte ich mich auch nicht wieder, somit musste ich nur zu sehen, da dran zu bleiben. Was anfänglich richtig hart war! Nichts mit zum Kili hochschauen oder den Blick in die Ebene des Amboseli Nationalparkes schweifen lassen. Erstmal war in den Lenker beissen angesagt, denn ich sass ja deshalb auf den Rad, weil ich KiliMan werden wollte. Yuma & Said hielten das Tempo richtig hoch. Ich dachte, so lange wie Du hier dran bleibst, machst du Zeit auf den schwarzen Riesen gut. Den Splitt hatten wir besiegt, nun wurde es richtig hart. Steile Bergstücken auf und ab , gesäät mit richtigen Felssteinen, Löchern und alles was man zum Mountainbiken braucht. Meine Oberarme taten mittlerweile auch schon weh (so etwas kenne ich von keiner Transalp). Nur das war es nicht, was mir Sorgen machte. Meine Arme brannten, mein Kopf glühte. Das war alles zu ertragen, aber die ersten Hilferufe meiner Oberschenkelmuskulatur machte mir mehr Sorgen als alles andere, was mein Gehirn noch wahrnahm. Da konnte nur eins helfen trinken, trinken, trinken und optimale Gänge fahren! Bei den Gedanken, das es noch knapp 100 Km sind, wurde mir ganz anders. Da sank der Motivationsfaktor ziehmlich. Was mich immer wieder beflügelte, war der Fakt: “Am Hinterrad der beiden kannst du dich nicht verfahren (Peer wird jetzt an unsere sonntäglichen Ausfahrten denken). Wir hatten Situation, wo wir uns alle 3 anschauten und uns nach dem richtigen Weg fragten. Passte immer! Also kein Vorwurf an die Organisation, Verbesserungsvorschläge nimmt die Race Direktorin ja gern an. Man sollte nicht vergessen, wir sind hier in Afrika. Ab km 70 wurden die beiden ruhiger, Yuma war ziehmlich breit, er musste bei Anstiegen meist reissen lassen. Mittlerweile gesellte sich Saids Teamgefährte zu uns, für mich etwas fraglich, wie er es gemacht hat. Ich denke er hat seine Kralle ausgestreckt. Die Foodpoints funktionierten mehr schlecht als recht, nur da waren sie und das ist das Wichtigste. Wasser, Cola, Bananen,Orangen und Kekse. Keiner musste Durst und Hunger erleiden. Wir 4 wurden gut vom Motorrad versorgt, hätte nicht besser sein können. Nun ging auch alles etwas ruhiger zur Sache. Wir durchfuhren Massai-Dörfer, die weiten Blicke in die Ferne erinnerten mich an Filme und Bilder über Afrika. Mit dem Bike erlebt man viele Dinge intensiver und ich war ziehmlich entspannt, trotz des ständigen Zuckens in meinen Oberschenkel. Für mich war klar das ich bis zum Ziel mitfahren werde, das Tempo wurde hoch gehalten und die Angst sich zu verfahren zu groß. Die Kraft für den Marathon zu sparen war auch noch ein wichtiger Aspekt. Denn 3 h 10 min auf der Strecke sollten auch erstmal gelaufen sein. 20 km vor dem Ziel fragte ich nach dem schwarzen Riesen. Mike auf dem Motorrad sitzend, meinte: After, after long time. Das beruhigte mich, wie sollte es auch anders sein, denn er war ja gleich am ersten Berg abgehängt. Ich rechnete mit 20 Minuten, das erhöhte meine Chance in der Gesamtwertung zu gewinnen. So kamen wir den Ziel näher. Am Ortsrand von Moshi übernahm Yuma die Führung und forcierte das Tempo ungemein, beeindruckend. Ich fuhr einfach mit und wollte die Etappe natürlich gewinnen. So ein bischen fühlte ich mich wie vor 22 Jahren, als ich meine letzten Radrennen fuhr. Listig und schnell war ich damals auch. Das Tempo war auf 48 km/h. Wir überholten das Führungsmotorrad, irgendwie waren die Leute der Situation nicht gewachsen. Wir wurden schneller und schneller, der Kreisel in Sicht, ich setzte ich mich an die Spitze. 61 km/h die Helfer waren von der Geschwindigkeit so überrascht, dass sie den Verkehr nicht stoppen konnten, wir hätten links abbiegen müssen. Wir fuhren am Ziel vorbei, somit habe ich die Etappe wieder nicht gewinnen können! Ich fuhr über die Ziellinie, in dem Moment erstarrte, so glaube ich, Christina! [Kommentar Christina: Ich erstarrte schon in den Moment als Mario am Ziel vorbeifuhr…] Um keinen Wutausbruch zu bekommen, fuhr ich gleich nach Kiboriloni, duschte mich und gönnte mir 2 Kilimanjaros und bekam lecker zu essen. [Kommentar Christina: Mario ist böse schimpefend durchs Ziel gefahren, hab ich vollständig verstanden!]

Die Vorbereitung für den Marathon begann. Haare schneiden, Massage, das alles diesmal nicht im Hotel, sondern in ein Saloon in Moshi auf Empfehlung von Neema der Hausherrin in Kiboriloni! Geile Sache! So etwas Exaktes habe ich noch nicht erlebt. Ich lasse mir in jeden Land, wo ich bin die Haare schneiden. Kann nur sagen, hier traf ich Mister und Misses Perfekt. Hinzu kam, dass ganz Moshi im Marathon-Fieber war. Bei der Auswertung der Bike Race Etappe erfuhr ich, dass der schwarze Riese nur 3 Minuten eingebühst hatte. Schon sehr merkwuerdig! Wer 137 Km alleine zurück legt und auf 4 Biker, die ein gutes Tempo gefahren sind, nur 3 Minuten verliert, der hätte das Rennen eigentlich gewinnen müssen! Das ist eben Afrika! 37 Minuten Rückstand auf den schwarzen Riesen! Ich sagte mi, im Marathon ist alles moeglich, du musst nur gut durch kommen!

Somit verabschiedete ich mich mit einem Kilimanjaro ins Bett!

Keep reading

Letzte Februar-Woche haben 976 Leser den Blog besucht. Wir wollen diese Woche 1000! Bitte das neue Rätsel beachten, haben schon ein Foto mit der Lösung vorbereitet!

Nachtrag am Montag: Leider Ziel verfehlt, 954 Leser. Nun konnten wir ja am Wochenende aus dem türkisen Wasser um Sansibar nicht direkt berichten, so dass Euer Interesse verständlicherweise etwas nachgelassen hat. Später wird über einen weißer Hai, viele Massai (auch wieder), Lobster, diverse Mixgetränke, verprügelte Tintenfische, Tanzübungen usw. zu berichten sein.

Bike Race

Der Abstieg steckte mir noch in den Knochen. Trotz der vielen Anstrengungen der letzten Tage, paßt hier eigentlich immer alles. Ich glaube es liegt am Wetter, an den immer strahlenden Menschen und an der Ruhe und Gelassenheit, wie an den Tag gegangen wird. Der Tag der Kiliman-Bike-Race ist gekommen und er fing mit dieser schwarzen Gelassenheit an, wie man sie sich in Deutschland nicht vorstellen kann. 5.00 Uhr aufstehen, Frühstück eigentlich eine halbe Stunde später. War schon drauf eingerichtet, einige Power Bar-Riegel zu essen. Da gab es doch noch 2 Scheiben Brot mit Christinas selbst gemachten Ananas-Marmelade. Somit machte ich mich mit dem Rad auf zum Start, es war noch total finster. Von Kiboriloni bis Moshi sind es 5 km, die waren nicht so prickelnd in dieser Dunkelheit. Ich hielt mein Licht in der Hand und schwenkte es mal nach vorn und nach hinten abwechselnd, um einfach nur wahrgenommen zu werden. In Moshi kaufte ich mir im Total-Shop noch eine Cola und ein Wasser, denn es war schon unheimlich warm. In diesen Moment passierte es. In der Ausfahrt fuhr mich ein Radfahrer an, der mit guten Speed aufgrund des Gefälles ankam. Voll in den Oberschenkel und ins Vorderrad, aber nichts Umwerfendes passiert. Kleine Zerrung, bischen Blut am Knie und der Vorderradreifen platt. Warum hat das blaue Wunder versagt? Also noch Schlauch wechseln, das war so ganz nach meinen Geschmack. Da es mit Zeiten hier nicht so genau genommen wird, musste ich mir wenigstens keinen Stress bei Wechseln des Schlauchs machen. Der Start war eigentlich für 6.30 Uhr angesetzt, also passte 7.00 Uhr. Die Dame Sophia, die auch als erste tanzianische KiliWomen den Uhuru Peak bezwang und 12 Männer nahmen die Herausforderung, den Kilimanjaro zu umrunden auf sich. Organisatorisch lief alles bisher perfekt ab, es ist natürlich keine von Uli Stanciu organisiert Tour! Aber wir sind auch nicht in Deutschland. 7.05 Uhr wurde die Startklappe geschlagen. Es ging gleich richtig zur Sache, die Strasse war gut gesichert von der Polizei. Es gibt ja immer Menschen, die man von Anfang an symphatisch findet und einer davon war Domari. Der Mann mit dem Single-Speed Rad war sehr ruhig und vor allen Dingen auch bescheiden. Das Rad ist ja sehr raumgreifend von der Übersetzung, er setzte sich an die Spitze des Feldes und legte erstmal einen straffen 40iger Schnitt hin, in aufrechter Haltung natürlich. Das war so, als ob ein Bus vor dir fährt bevor es eigentlich richtig ins Gelände ging. Natürlich auch bedingt durch das Material, was gefahren wurde, kann ich nur sagen, Hut ab vor den Jungs, die sich den Strapatzen stellten. Jungs passt, da ich mit dem anderen Mzungu Nicola die alte Herren-Riege vertrat. Nach 35 km war die Einrollphase beendet, diese in 50 Minuten zurueck gelegt und die erste Trinkflasche schon geleert. Nun ging es ins Gelände. Übersetzungen wurden getreten vom aller feinsten, bei jeden Tritt spürte ich im Oberschenkel ein Ziehen. War das die Zerrung durch den Sturz, der Muskelkater vom Abstieg oder die ersten Anzeichen der Entstehung von Krämpfen? Es wurde richtig Radrennen gefahren, wir waren zu dritt vorn, Yuma der Mann aus Zansibar, Said aus Arusha (der Mann ohne Lächeln) und meine Wenigkeit. Ich lutschte wirklich erstmal nur am Hinterrad, da ich nicht wusste, was noch auf mich zu kommt. Die Beiden demontierten sich so, dass ich erstmal abreissen liess. Was sich später für mich als Verhängnis rausstellte. Das grosse Problem in Afrika: es wird alles gebraucht und nichts ist sicher. Gilt auch für Streckenausschilderungen oder war es wirklich meine Blödheit, dass ich mich verfahren hab? Ich sah die beiden immer 200, 300 vor mir bis an die Stelle, an der ich nicht mehr weiter wusste. Niemand zu sehen, eine Menge an Radspuren, die Angst davor, sich wieder richtig zu verfahren. Was wären wir eigentlich ohne Handy? Schön dass es wenigstens noch funktionierte. Also Calling-Time mit Chief Christina. Sie war schon ein bischen aufgeregt, wo ich sie nach den Weg fragte! In diesen Moment hätte mir nur ein Roadbook von Uli Stanciu, dem Macher der Jeantex-Transalp-Touren, weiterhelfen können. Wieder alleine unterwegs in Afrika dachte ich so bei mir, Christina würde alle Hebel in Bewegung setzen, mich zu finden. Glücklicherweise sagte ich ihr vor dem Ausfall der Handyverbindung, sie solle sich keine Sorgen machen, ich komme nach Rongai. Mit einem Auto auf dieser Strecke war man langsamer als mit dem Bike! Der Weg nach Rongai war seit diesem Moment für mich kein Radrennen mehr, sondern das pure überleben. Ich dachte an eine Tour mit meinen Bruder nach Nyivita (Cuba), wo wir uns verfahren hatten und dann standen 263 km auf dem Tacho! Gut, ich stärkte mich nochmal mit 2 Cola und dann fuhr ich einfach drauf los. Immer dem Weg entlang! It`s this the Way to Rongai? 1000 Mal gefragt! Die Hitze senkte sich durch mein Radtrikot, die ersten Krämpfe kamen. Der Staub war das schlimmste an den Dingen, die die Tour erschwerten. Kilometer an Kilometer kam ich Rongai näher, laut Antworten der Einheimischen. Sie waren alle freundlich, nur ein bischen Angst war bei mir immer dabei. Ich genoss die Landschaft ein bischen, hatte aber eigentlich was anderes im Kopf! Nun hiess es nur noch 10 km, denkste es waren noch 19. Denn 9 km vor dem Ziel war der letzte Verpflegungspunkt. Ich habe den ersten Verpflegungspunkt im vorbeifahren gesehen und nun den letzten genossen. Wie gut doch Wasser schmecken kann. Wieder auf der Strecke zurück gekehrt, entlang der kenianischen Grenze mit Blick auf den Amboseli Nationalpark kam ich dem Ziel immer näher. Ich war nicht der Letzte, der ins Ziel kam. 6 Kilometer mehr auf den Tacho plus den vielen Stops unterwegs fehlten mir nur 53 Minuten zum Sieg. Also mit ein bischen Biss ist noch alles drin! Christina und ich haderten noch ein bischen miteinander. Sauer war ich eigentlich nur mit ihr, weil sie mir nicht die Wahrheit bezueglich auf Rongai gesagt hatte. Wollte ja hier für Euch weiter schreiben. Rongai ist ein typisches afrikanisches Kleindorf, wo alle zusammen wohnen! Mensch, Kuh, Katze usw. Nur die wunderschöne Anlage, in der wir wohnten, ist die Ausnahme mit Blick auf den Kilimanjaro, der afrikanischen Steppe und einen traumhaften Sonnenuntergang. So saßen wir noch bei einigen Kilimanjaros und quatschten bis es zu kühl und der Abend zur Nacht wurde.

Immer ist der Mario weg

Man hatte es ja geahnt, dass Mario es schaffen wird. Mit 5 Minuten Vorsprung vor Louis ist er KiliMAN 2008. Der Vorsprung wäre 50 Minuten größer gewesen, hätte er sich nicht an jeden Tag einmal verfahren. Und wir waren schuld daran…Am ersten Tag ist er an einer Kreuzung in Richtung Gipfel verschwunden und am zweiten Tag dem falschen Motorrad hinterher gefahren. Wir geloben Änderungen für 2009, die Mariosicher sind. Um so mehr habe ich mich gefreut, dass er beim Kilimanjaro Marathon der erste Mzungu im Ziel war und die Zeit ausreichte, um Louis auf Platz 2 zu verweisen. Mario ist ein großer Kämpfer und wir sind trotz der Pannen Freunde geblieben. Auch James und Sophia haben die KiliMAN Challenge erfolgreich beendet und das Doma Team. Einen ausführlichen Bericht auch zu den Leistungen aller Biker gibt es später. Die schweigsame Sophia hat sich ganz zum Schluss des Celebration Events zu Wort gemeldet und gesagt, dass sie sehr bewegt war auf dem höchsten Gipfel ihres Landes stehen zu können. Danke an unsere Sponsoren!