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Der Marathon sollte alles entscheiden

Dieser Eintrag stammt von Mario Am 5.3.2024 @ 13:31 In Uncategorized | 1 Kommentar

Ich weiss nicht genau, wieviele Marathons ich in den letzten 8 Jahren gelaufen bin! Ich weiss nur es ist eine Sucht! Alle waren auf ihre Art und Weise schön. Der schönste war für mich bisher NEW YORK CITY 2006. Hier traf ich Lance Armstrong an Meile 24, wie er sich quälte. Ich schaute damals in seine Augen, irgendwie machte es Lance damals nervös. Für mich war es einer der beeindruckensten Momente meines Lebens. Nach 1,5 Meilen Arm an Arm schob er mich nach vorn und sagte Keep going, Keep going! Es war deshalb für mich so beeindruckend, weil ich seine Bücher laß und er den Krebs besiegen konnte und mein Bruder nicht. So dicht steht Glück und Leid zusammen.

Der Kilimanjaro Marathon kommt dem NYC-Marathon 2006 ganz nah, auf alle Faelle von den inneren Werten! Man muss ihn gelaufen sein!

5.10 Uhr aufstehen. Wie vor jeden Marathon mache ich noch einen Fitness-Test mit meiner Polar-Uhr, Wert 55, also exzellenter Wert über mehrere Wochen unverändert. Eine Zeit von 3:10 Stunden sollten machbar sein. 5.30 Uhr Fruehstueck mit allen. Christina, Klaus, Yuma und Domarie alle waren vielleicht ein bischen vom Marathonfieber angesteckt. 5.45 Abfahrt zum Start, diesmal auf mein Drängen hin pünktlich. Es war schon ein reges Treiben auf den Strassen. Je näher wir ans Stadion kamen, um so mehr Marathon feeling kam auf! Heisse Rythmen, Musik man brauchte sich nicht mehr warm zu machen. Dieses Flair sorgte schon alleine dafür, dass man kocht am Start. Toll, wie die Menschen mit fieberten. 6.30 Start ca.350 Marathon-Läufer ca.8000 Laeufer insgesamt auf den unterschiedlichen Strecken waren unterwegs. Wie immer und überall ist der erste km für jeden der Schnellste. Ich hatte 3:37 Minuten auf der Uhr, bloss runter vom Gas. Ich pendelte mich auf 4:20 Minuten auf den Kilometer ein. Man lief sofort allein, bei der Siegprämie wollten hier alle gewinnen. Selbst der schwarze Riese lief seinen ersten Marathon an, als ob er ihn unter 3:00 Stunden laufen wollte. Ich blieb davon unbeeindruckt, weil ich das von mindestens 20 Marathons, die ich auch so gelaufen bin, kenne. Km 5 Kiboriloni hole ich den schwarzen Riesen ein und dann werde ich dort von einigen Einheimischen gefeiert mit Mario, Mario-Rufen. Es lief mir schon ein bischen kalt den Rücken runter und es gab viele solcher Stellen am Streckenrand. Ich glaube, viele freuen sich darüber, dass ich nicht so ein Mzungu bin, wie sie ihn oft hier erleben. Ich laufe gleichmässig Kilometer für Kilometer, Puls durchschnittlich 145. Viele Läufer sind nicht zu sehen, ich hole jetzt aber nach und nach welche ein die sich anfänglich übernommen haben. Das spornt mich an und setzt neue Kräfte frei. Dazu die immer wieder kommenden Anfeuerungsrufe! 21,2 km geschaft 1:32:05 Halbmarathonzeit. Jetzt beginnt der Ernst des Lebens: 11 km bergauf, die letzten 2 km davon waren die härtesten. Landschaftlich einzigartig, den schneebedeckten Kilimanjaro immer im Blick. Dieser klimatische Unterschied ist doch kaum zu glauben. Man läuft bei 30 Grad in der Sonne und 20 km Luftlinie weiter liegt Schnee und das in Afrika. Ich quäle mich die Kilometer bergauf in Zeiten von 5:30 bis 6:20 Minuten. In meinen Kopf hämmert sich nur ein Satz ein: Fang nur nicht an zu gehen!!! Denn alle um mich herum gingen, denn es war die Rückstrecke vom Halbmarathon. Den Wendepunkt erreicht, ging es nur noch bergab. Seit km 21 hatte ich auch ständige Radbegleitung, das war super für die Versorgung mit Wasser und Cola. Da die Helfer immer tanzten an den Verpflegungspunkten blieb meist kein Wasser bei der Übergabe im Becher. Am Wendepunkt nahm ich die Zeit. Nun begann der Kampf gegen den schwarzen Riesen, der auch von einem Biker begleitet wurde, damit man von vornherein gewisse Gedanken ausschliessen konnte. Er kam mir bei 13 Minuten entgegen, hatte noch 2,5 Km bis zum Wendepunkt. Das wird knapp, aber ich lief die letzten Kilometer in Zeiten unter 4:10 min. Das kann auch nicht jeder! Gut mehr ging nicht, da die ersten Anzeichen von Krämpfen auftraten.

Aber es passte bis zum Ziel, im Stadion alles voller Afrikaner! Super Stimmung ich hatte das Gefühl, sie tragen den ersten Mzungu des Marathons über die Ziellinie. Die Zeit blieb bei 3:12:35 stehen!

Ich habe alles gegeben, nun begann das Warten! Zur Belohnung gönnte ich mir ein Kilimanjaro! Es war als ob mir ein Engel auf die Zunge pinkelt! (Zitat meines Bruders)

Louis kam nicht zur rechten Zeit, ich bin KiliMan 2008! Registriert hat das niemand, nur es soll mir auch erstmal jemand nachmachen.

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