Blog Kilimanjaro Adventure Challenge 2009 » admin

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Wie ich die Sache sehe

SMS von Mario vom 23.22 mit der Schilderung der Ereignisse. Leider ist der Anfang verloren gegangen:

Es waren die letzten steilen Meter zu bewältigen. Es kam die Frage der Bezahlung auf, das Hotel war dunkel und mir rutschte das Herz ein Stück tiefer in Richtung Hose. Da kamen Rufe aus der Richtung des Hotels und in dieser Situation dachte ich nicht mehr an fehlendes Geld (Kommentar Christina: Mario hatte Geld, Pass und Handy in einem Rucksack und diesen hat er uns zum Briefing mitgegeben; der Rucksack hatte es also gut, er war schon in der Kilemakyaro Lodge.) Leider war es im Hotel auch nicht so prickelnd. Kein Strom, aber ein brennender wärmender Grill mit Maiskolben. Die Angestellten konnte ich durch die Dunkelheit nur schemenhaft sehen, sie waren aber nett. Haben mir Wasser und als Welcome-Gruss einen maiskolben angeboten. Zu Essen war mir nicht zumute, aber das Wasser war notwendig. Nun musste ich hier wieder weg. Eine der Mädels hatte ein Handy. Wir probierten den Direktor zu erreichen, klappt. Nur der tat nichts besonderes, außer den Kontakt zu Christina zu leugnen. Schönes Arschloch (Kommentar Christina: Da kann was nicht stimmen. Mr. Minde ist sehr hilfreich und unterstützte mich bisher in allen Fragen. Hatte ihm gegen 7.00 erzählt, dass Mario verschwunden ist; Vielleicht ist das ein Bruder oder Namensvetter?) Da ging es mir gleich wieder anders. Dann kam die Rettung. Tescha, der Biker, der mit mir am Tag trainieren sollte, hatte mich gesehen, wie ich falsch abgebogen bin. Dadurch haben Mike und James eine Fahrte gehabt. Zum Glück standen sie auf einmal da. Nur die Rückfahrt mit Mikes altem Toyota war alles andere als lustig. Die meisten die ich kennen, wären da dann ausgestiegen. In der Kilemayaro Lodge waren alle froh, besonders Christina. Sie sah aus wie der Tot auf Latschen und wir haben uns vor Freude in den Arm genommen (Kommentar Christina: Mario ist ja Berlinweit bekannt für bestechende Komplimente, und auch in Tansania versucht er damit zu punkten). Konnte mir noch ein paar Sprüche anhören. Wer den Schaden hat, muss für den Spott nicht sorgen. Oder wie heißst das? Der Tag war für mich gelaufen. Ich musste erst mal mit mir ins reine kommen und wollte um Mitternacht auch nicht auf meinen Geburtstag anstoßen.

Mike und James haben Mario gefunden

Setze mal Marios Bericht fort, da er schon wieder on the trail weilt und auf dem Weg zum Machame Camp ist. Der chaotische Tag vor seinem Geburtstag sollte sich fortsetzen. Relativ entspannt hat Mario noch mit seinem Outdoor-Besteck Hand an die Stangen der Werbeträger gelegt und dann verkündet, er würde mal mit dem Radel vorauseilen zum KiliMAN Briefing in die Kilemaqyaro Lodge, 14km bergauf vom Chagga Tours Haus entfernt. Wir haben die anderen KiliMänner in ihrer Herberge in Moshi eingesammelt und sind mit dem Auto und Taxi zur Lodge gefahren. Briefing sollte um 5.00 beginnen. Nun, nach afrikanischer Zeit haben wir zumindest um 5.00 mit dem Aufbau der Lokalität (Tische, Stühle, Werbeträger, Starterbeutel, Cola etc) begonnen und dann um 6.00 erwartungsvoll die Ankunft von Mike, unserem Mountainguide und Mario erwartet. Mike war ja erst gegen Mittag planmäßig mit der Mondgruppe vom Berg gekommen und musste einiges für die KiliMAN-Tour vorbereiten, also entschuldigt. Aber Mario war seit einer Stunde fällig. Da sich der Kili immer mehr in die Dunkelheit davon machen wollte, schnell ein paar Fotos vor all den schönen Bannern unserer Sponsoren mit den KiliMännern Sophia, Louis und Brigitte. Der KiliMAN James war mit Mike unterwegs. Wir begannen unruhig zu werden und schickten Klaus mit dem Auto los, die gesamte Strecke abzufahren. Mario wollte vor dem Briefing noch seinen neu gekauften Fotoapparat in der City umtauschen, also Mike telefonisch zum Shop geschickt, ob Mario vielleicht noch irgendwo mit einem Verkäufer handelt. Fehlanzeige. Wir wurden SEHR unruhig. Versuchte, das Brifing fürs Climbing durchzuziehen, konnte mich aber nicht konzentrieren, da nun Telefonkonferenz angesagt war. Wer hat wo Mario gesehen? Mit nun zwei Autos und Tescha auf dem Rad durchsuchten wir die Hänge des Kilimanjaro, in der mittlerweilen stockdunklen Nacht. Endlich die Information von Tescha, er war gesehen worden, einen Weg zu früh von der Straße abgebogen und Richtung Gipfel entschwunden. Mike mit James in seiner tief liegenden Limousine gaben alles und rumpelten durch metertiefe Löcher auf 2400m Höhe. Am Ende des Weges befindet sich eine Lodge mit ähnlich klingenden Namen und dort saß Mario am Kamin und war “Flasche leer”. Mike und James taten das einzig richtige und zwangen Bike und Mario ins Auto, um ihn auf den Weg zur richtigen Lodge nicht noch einmal zu verlieren. Gegen 9.00 konnten wir Mario dreckig, aber lebend in die Arme schließen und Mike überreichte noch die Zertifikate der Mondgruppe, wo es alle geschafft hatten, bis auf Michael, der 200m vor dem Kraterrand aufgeben musste. Aus der Wunderkiste der Chagga Tours Bergausrüstungen eine warme Jacke für den unterzuckerten Biker und der Rat der Mondgruppe: Der Kili ist 5895m hoch, bitte nicht bis zu den kleinen grünen Männchen weiterlaufen!

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Bin richtig sauer !!! 22.02.2024

Bin seit 50 Min. hier im Internet Cafe und das sind die ersten Zeilen!
Habe extra gestern abend vorgeschrieben, um mein Versprechen zu halten. Musste mich auch als Admin einloggen, da bei mir garnichts ging! Also die Zeilen kommen von Mario! Christina wird das, dann wieder richten!

Mario nachträglich am 23.2 per SMS aus dem Machame Camp (Christina: Da er den Trail schon kennt schreibt er wahrscheinlich im Laufen):

Der Tag fing schon schlecht an. Der Muskelkater machte mir immer noch zu schaffen. Beim morgendlichen Lauf hatte ich in der Rennfahrersprache einen Sack in der Kette! Quälte mich die 25km. Der Wasserverlust war enorm hoch, was sich am Abend noch bestätigen sollte. Ich beschloß nur noch eine kleine Ausfahrt zu machen, denn ein straffes Programm stand an: Radcheck, Massage, Internet-Cafe und am Abend Climbing-Briefing für den KiliMAN. Checkte mein Rad und zog neue Reifen auf. Die blauen Wunder von Schwalbe, der Marathon plus, unplattbar in Vietnam und Kuba erprobt. Mercy, die Masseuse aus Kenia freute sich. Sie quälte mich und meinen Muskelkater. Wir plauderten ein bischen. Ich erzählte ihr von meiner ursprünglichen Route Nairobi-Moshi und sie sagte nur, NOT SAVE! Wir machten Massage-Termine aus für nach dem Kili und nach dem Bikerennen.

Auf der Fahrt zum Internet-Cafe, 5 min Fußweg vom Chagga Tours Haus zweifelte ich dann an meiner Form. Hier fahren alle mit Singel-Speed-Rädern , anno….Schon morgens, wenn ich laufe machen sie Wettkämpfe mit 100 Liter Wasser auf den Gepäckträger, wer von der Wasserstelle zuerst zu Hause ist. Mit 32 km/h wurde ich überholt, 40 war dann Spitze. Hatte echt eine Laktatbirne vom/am (?) Hinterrad lutschen (Christina: Sorry, hier weiß ich nicht, was Mario in der SMS meint, kenne diese Birnen nicht). Das Rad hatte Holzbremsklötze und Nabenputzringe, die sind hier genauso Pflicht wie bei uns Licht am Rad. Verpasste meine steile Einfahrt zum Internet-Cafe, beim Drehen hatte ich einen zu großen Gang drauf, in folgedessen küsste ich die Erde. Wer das schon erlebt hat weiß, dass man danach Pappe satt ist. Im Internet klappte wie immer nichts. 50 Minuten gebraucht, um in den Blog zu kommen (Christina: In dieser Disziplin bin ich schneller…) Beim Veröffentlichen des Textes ging gar nichts mehr, also versuchte ich zu speichern. Was dann passierte, s. oben…

P.S. Ich wuerde Euch bitten, wenn Ihr Fragen habt, diese im Blog zu stelllen, davon lebt ein Blog!
Wir hatten letzte Woche 558 Zugriffe! (es werden keine doppelt gezaehlt)
Dafuer danken wir Euch, Christina, Chief des Unternehmen und Mario!
Jetzt geht es weiter per SMS! Morgen beginnt der KiliMan. Ich verrate es ungern, aber es ist mein Geburtstag! Kwa Heri (Auf Wiedersehen)
Jetzt hat Christina die Torte im Auge und muss meine vorgeschriebenen Berichte einhacken!

Hallo Birgit & Peer! Ihr habt es begriffen! Danke Mario! Werde die 3 Sekunden auf alle Faelle Zeit haben, es koennten auch 3 Std. sein!
Mario

19.02: SMS von Mario vom Karanga Valley Camp

Teil1: Karanga Hut erreicht. Ging heute sehr gut und das Wettter war Klasse. Ich bin einer der wenigen, die hier in kurzen Hosen rumlaufen. Ist das deshalb, weil ich einer der wenigen bin, der seine durchtrainierten Waden zeigen kann? Ich muss aufpassen, dass ich nicht zu fett werde. Ich glaube, was ich zu mir nehme an Kalorien, verbrenne ich nicht, z. B. heute 700 in 3 Stunden verbraucht. Ein Glück, morgen bin ich wieder in Moshi. Eigentlich wollte ich noch einen Tag länger oben bleiben, aber angesichts der guten Versorgung muss ich abbrechen und zum Lauftraining übergehen. Die Strecke heute war zwar anspruchsvoll, mit etwas Konzentration aber machbar. Man hätte bis zum Knie im Schlamm stecken können, wenn man nicht achtsam gewesen wäre. Was die Träger leisten ist unglaublich. Mit 20kg steigen sie Trails rauf, die manch einer nicht mal ohne Rucksack schaffen würde. Zu den Trägern schreibe ich Euch morgen noch einige Zeilen.

Teil 2: Habe einige Fotos machen können. Die Misere mit meinem Fotoapparat kennt ihr ja…leider keine Antwort bekommen, so ist das im Leben (Kommentar Christina: Mario, nicht weinen, Du darfst meine Canon beim KiliMAN mit hoch nehmen!)Britta, Du hattest Recht, Afrika kann faszieren. Vielleicht macht ja HF mit mir mal die Tour? Möchte mich bei allen bedanken, die fleißig unseren Blog anklicken. Peer, keine Angst, hierbleiben kommt nicht in Frage, dafür hast Du mich im Training zu oft abgehängt. Da ist noch was offen. Brigitte, von einem Vorsprung kann nicht die Rede sein, Ich häufe nur ein paar rote Blutkörperchen an. Hatte vorher eine Virusinfektion und wie man sich da am Berg fühlt, sehe ich bei zwei Kameraden aus der Gruppe. Jetzt habe ich schon wieder Horror vor der Nacht. Das lange schlafen macht mich krank. Freue mich auf alle, die da unten geblieben sind und auf ein Bier mit Christina und Klaus. (Kommentar Christina: Freu mich auch und werde versuchen, Mario in Mweka entgegenzugehen, wenn er nicht zu schnell runter rennt, was ja bei ihm möglich ist. Lazaro wird ihn wohl begleiten. Er hat heute Nachschub für die Gruppe hoch gebracht, auf direktem Weg von 800m auf 4200m in ein paar Stunden). Meine Fittnesswerte in einer Höhe von 3943m nach der Tour: Ruhepuls 51, wobei 54 laut Polrauhr noch als excellent gilt. Bloß mein Gewicht will ich nicht wissen. See you.

19.02: SMS von Mario vom Barranco Camp, 6.45 Uhr

Einmalige Naturschauspiele gesehen: Einen traumhaften Sonnenuntergang und eine unwirklich klare Nacht. Heute beginnt der Morgen ebenfalls klar. Muss mich erst einmal an die langen Ruhephasen gewöhnen. Mein Rücken schmerzt ein wenig vom vielen Liegen. Gestern ging es schon 19.50 Uhr auf die Matte. Beim Essen haben wir prima gelacht, da die verschiedensten Methoden vorgeführt wurden, ein Buff-Tuch aufzusetzen. Ich konnte gut zur Unterhaltung beitragen. Wie viele von Euch wissen, habe ich ja auch den Namen dafür. Einige aus der Gruppe haben Kopfschmerzen, ich bin verschont davon. Habe beherzigt, was ich gelesen habe: Trinke 4 Liter am Tag, werde aber trotzdem dafür bestraft. Musste die Nacht zweimal raus bei minus Graden. Wir gehen heute zum Karanga Valley Camp über die Great Barrranco Wall. Wird kein Zuckerschlecken. Aber der Blick auf den Kili entschädigt für einiges.

18.02: SMS von Mario vom Barranco Camp, 15.00 Uhr

Mir fehlen die Worte bei dieser Landschaft. Es ist unbeschreiblich schön. Wie sich alles in kürzester Zeit von Kilimeter zu Kilometer in der Vegetation verändert, kaum vorstellbar. Man muss es erlebt haben. Eben noch Hagel, jetzt Sonnenschein. Unser Tentmaster sucht immer einen schönen Platz für die Zelte aus, weg vom großen Lager. Da haben wir abends mehr Ruhe. Ich bin es nicht gewohnt, um 20.30 ins Bett zu gehen, aber das ist gut für meine Form. Wir waren heute 5.41 Stunden unterwegs. Meine Polaruhr zeigt Durchschnittspuls von 91, max. Puls von 129 und einen Kalorienverbrauch von 1378. Unser Camp liegt auf 4310 Metern Höhe. Bin schon gespannt auf morgen. Jetzt wird es kalt, ein warmer Tee wird jetzt helfen. Dann wird ein bischen dumm geschwatzt und der Abend wird nach einem guten Abendessen ausklingen. Am Freitag stellen wir eine Foto in den Blog. Da könnt Ihr mal raten, was ich da tue. Wer es zuerst errät, dem bringe ich ein schönes Andenken mit. Grüsse an alle, die den Blog verfolgen.

18.02 SMS von Mario vor dem Frühstück aus dem Shira Camp

Der Tag beginnt mit einem sensationellem Sonnenaufgang am Kili, der vielleicht einen Kilometer entfernt in voller Pracht steht. Langsam wird es hell und es weht ein eisiger Wind. So lange er trocken ist, können wir uns freuen. Eine Ruhe in der Shira-Ebene…Ich möchte zu Hause allen sagen, es ist Erholung pur. Man muss nur ein paar kleine Abstriche am Komfort machen. Es ist 7.00 Uhr, gleich gibt es Frühstück. Heute werden wir zur Akklimatisation auf 4500m aufsteigen. Dauer der Tour Acht Stunden.

17.02: SMS von Mario

Geschlafen habe ich gut, war allerdings ziemlich kühl. Und dann das unglaubliche: der Kili in voller Pracht bei strahlendem Sonnenschein. Nun sind wir schon zwanzig Minuten unterwegs. Ich bin der letzte der Gruppe, deshalb kann ich diese Zeilen schreiben. Ist enorm steil. Mike führt die Gruppe gut und kümmert sich individuell um mich. Jetzt werde ich mich auf den Weg konzentrieren.

16.02 SMS von Mario

Nach 4 Stunden Machame Hut erreicht, davon 2.40 im Dauerregen. Wie kann es im Regenwald auch anders sein. Wie schon immer gesagt, schlechtes Wetter gibt es nicht, nur schlechte Bekleidung. Da ich keine schlechte Ausrüstung habe, war es für mich ein faszinierender Tag. Was hier los ist auf der Route gleicht einem Festival. Am Tisch sagte jemand es wäre wie Woodstok. Kann ich nicht mitreden, würde sagen, wie die Transalp. Von der Menschenmenge her genauso wie vom Gelände. Bei strahlenden Sonnenschein konnte ich meine Schlafstätte herrichten und der klare Blick in den Himmel läßt auf besseres Wetter hoffen. Gut gegessen falle ich ins Bergbett. Davon träumte ich.

Ich fasse es nicht

Für Mario eingestellt von Admin:

6.00 Uhr klingelt der Wecker , vorher ärgert mich ein Moskito. Deshalb war das Aufstehen Sekundensache, denn vor diesem Viehzeug habe ich höllische Angst (Malaria). Auf der Straße ist es noch einigermaßen ruhig. Das Laufen fiel mir sehr leicht, 4.30 min auf den Kilometer, durchschnittlicher Puls 136. Es waren nur 13km, aber vielleicht die mit schönsten, die ich bisher in meinem Läuferleben erlebte. Nur den Kili sah ich nicht, aber die Weite des Landes beeindruckte mich schon sehr und alle um mich herum waren schwarz. Ich glaube, ich fühlte mich auch schon schwarz. Nein, da war noch Christina dabei und sie war weiß und ich in der Realität zurück… Ich wurde dann bestens versorgt, das Frühstück war extra Klasse mit drei leckeren Eierkuchen. Nur diesen Wunsch konnten sie mir nicht erfüllen: Nutella! Ist o.k., dafür erhielt ich Ananas, Mango, Bananen, eben das Typische für Afrika. Am Machame Gate ging es los…so wie es in jedem Reiseführer steht, nämlich gar nicht. Nun sitze ich hier für die letzten Zeilen am Gate und warte, warte, warte. Ihr müsst auch warten auf die nächsten Berichte. Dir liebe Mutter, wollte ich noch sagen, mir geht es gut und ich bin glücklich!