Leider konnte ich nicht von Beginn an dabei sein. Der Job geht vor und für meinen Arbeitgeber war es auch wichtig, dass ich beim Skoda Velothon einen guten Job mache. Somit fahre ich nur die letzten 3 Etappen der Craft Trans Germany mit. Ist für meinen momentanen Fitnesszustand genau das richtige. Start also in Bad Steben, hier stießen wir, Peer & ich, auf das Team Craft and Friends. Viele der hier anwesenden Freunde meinen immer, ich stapel tief, wenn ich sage, ich habe nicht viel trainiert. Es ist wirklich so, dass mein Training in den Monaten nach dem KiliMan sehr kurz gekommen ist. Habe meine Ausdauer einfach gut konservieren können. Mit der täglichen Fahrt zur Arbeit mit dem Rad und dem Laufen 2-3 Mal in der Woche, wenn überhaupt, soll das hier der Anfang einer umfangreichen Trainingsphase sein. Denn der Gore Trans Alp Run wartet und mit den Alpen ist nicht zu spaßen. Für die 4. Etappe der Craft Trans Germany und meine Erste, war mein Ziel, so weit es geht mit zu fahren ohne mich richtig quälen zu müssen. Was halt bei meinem falschen Ehrgeiz oft nicht möglich ist. Am Start ist das Wetter sehr bescheiden, Regen, was bedeutet Dreck bis in die kleinste Ritze des Körpers geschleudert zu bekommen. Und das bei einer Dauer von bis zu 5 Stunden. Sehr einladend! Oder? Nur man hat sich diesen Sport ja ausgesucht, ansonsten hätte man Domino-Spieler werden müssen. Von Beginn an fuhr ich meinen Stiefel auf einem Scott Spark 10, was wirklich ein super Bike ist, so gut und so weit es ging. Knapp 60 km konnte ich gut mithalten. Das kann ich daran fest machen, dass Werner Otto, ein früherer Trainer von mir, mich erst hier eingeholt hat. Wie man in der Rennfahrer-Sprache sagt, ist Werner “ein Tier auf den Rad” (d.h. gut trainiert, Rennübersicht usw.) Ab hier fuhr ich meine Spur. Relativ entspannt, bis ich mir dann doch noch eine Grasflechte zuzog. Bei einer schnellen Abfahrt mit mehreren Spurrinnen und hohem, feuchten Gras rutschte mir das Vorderrad weg. Zum Glück passierte das alles wie gesagt auf Gras. Nach kurzem fluchen wieder rauf aufs Rad, damit sich die Schmerzen nicht ausbreiten konnten. Der Weg zum Ziel nach Schöneck war zwar noch holprig, ich hielt an der Strategie fest, mich nicht zu verausgaben. Auch als Peer mich überholte, sprang ich nicht an sein Hinterrad. Denn auch nach der Zielankunft legt man sich nicht gleich breit ins Bett. Da ist Rad putzen, Klamotten waschen und die Körperpflege erst einmal angesagt und das nimmt schon einige Zeit in Anspruch (ca. 2 Std., gilt nur für die Hobby-Biker). Um das nicht so ausgeprägt jeden Tag zu haben, bitten alle immer bei so einer Tour um gutes Wetter. Leider erfüllt sich dieser Wunsch selten bei der Craft Trans Germany. Wie die Bilder zeigen (leg ich spätestens Mittwoch rein). Für meine 2. Etappe und der 5. der CTG war ich gut gerüstet. Sie führte uns von Schöneck über den Fichtelberg (höchster Punkt der Tour) nach Oberwiesental. Ich war überrascht, wie gut ich fuhr. Das beruhigte mich, denn so ein Erlebnis, wie zum Rennsteig-Lauf wollte ich nicht wieder haben.