Prost, mit Kilimanjaro moto! CARGO ist da.
Früh die Crew verabschiedet. Es sind soviel Porter wie vorgesehen, aber die Rechnung war großzügig mit 14 Portern bei 4 Bergwanderern. Theoretisch sollten es 13 sein. Also wurde doch wieder zu viel Essen eingekauft. Beim KiliMAN muss ich wohl oder übel beim Einkaufen und Packen dabei sein.
Im Internet-Cafe lief alles glatt. Kicheko hat renoviert, gute Klimaanlage und was am wichtigsten ist, eine gute Satelitenverbindung. Bin hier übers LAN genauso schnell wie in Dolgelin über einen B-Kanal, den die Telekom nicht beschleunigt in der Brandenburger Serengeti.
Danach eigentlich nichts weiter vollbracht als die freudige Niederkunft der Luftfracht vorbereitet. Zwischendurch mit Omari geschwatzt, dem Besitzer des Souvenirladens I Haritage. Wir sind uns einig, dass die Flycatcher und Streetseller eine Plage sind, die unsere Einnahmen schmälern. Sobald hier ein weißer Elefant auftaucht sind sie um den herum wie die Wirtsvögel. Was bleibt dem genervten Touri anderes übrig als ohne sich umzuschauen, in sein Hotel zu flüchten. Omaris Laden und unser Büro kann man nicht übersehen und trotzdem rennen Touristen daran vorbei, den Blick verkrampft nach unten gerichtet, umgeben von einem Schwarm nervender junger Männer. Wir müssen 0,1 % unseres gesamten UMSATZES als Steuer an die Stadtverwaltung zahlen. 95% unseres Umsatzes machen wir aber über den Verkauf von Touren in Deutschland. Bei Omari sieht das anders aus, aber er hat Einbußen und die Streetseller bezahlen keine Steuern. So haben wir beschlossen, wenn Mike wieder unten ist, gemeinsam zum Rathaus zu gehen und das Problem anzusprechen. Immerhin sind wir die einzigen hier in der Stadt, die geführte Stadttouren zu interessanten Plätzen anbieten und nicht vorgeben, was zeigen zu wollen.
Gegenüber von Omari hatte Tom Kunkler seinen CoffeeShop, den er geschlossen hat, weil der Vermieter die Miete erhöht hat. Das gleiche Schicksal ereilte den Souvenierladen neben dem Cafe Old Heritage. Omari würde unser Office mieten, wenn wir rausgingen und einen CoffeeShop draus machen. Im gleichen Moment kaufen zwei Engländerinnen Kleinkram für 1,50 USD und Omari sagt gedämpfter Stimmung, dass die nun alle sowenig kaufen. Wir haben unsere Tagesmiete eines Bikes auf 15 USD gesenkt. Mal sehen ob dann mehr jugendliche Entwicklungshelfer kommen, denen die 25USD zu viel waren. Dafür müssen sie jetzt in die Tasche langen, wenn etwas kaputt geht.
Beim Süppchen im Old Heritage dann noch ein deutsches Touristenpärchen getroffen und Philip von der Kilimanjaro View Lodge, der die beiden für drei Tage beherbergt. Eine Stunde lang unhöflicherweise deutsch geschwatzt, tut schon nach vier Tagen Englisch gut.
Das Belohnungsbier ist ausgetrunken und ich werde noch einmal an den Computer gehen, das Budget angleichen nachdem das CARGO teurer war als erwartet. In China z.B. gibt es überhaupt keine Einfuhrsteuer. Aber hier ist Afrika und der Kilimanjaro schwebt über der Savanne und wird das noch lange tun.