7.00 Uhr: Die letzte Etappe steht an. Mittlerweile ist meine innere Uhr soweit, dass ich keinen Wecker mehr brauche. 5.30 Uhr war ich wach, nach unruhigem Schlaf gepaart mit etwas Angst. Wie sieht der Knöchel aus? Was mache ich mir eigentlich für Gedanken. Das Zeitlimit liegt bei 6 Stunden. Für die Strecke sollte das auf alle Fälle drin sein. Ich denke schon, dass Schlafen mit Kompressionssocken geholfen hat. Heute ist es ist richtig kalt geworden, die Autoscheiben sind gefroren, die Sonne strahlt die Berge an, das lässt hoffen.
8_etappe_tar_2010_hoehenprofil.pdf
+++admin: Mario hat es geschafft, großen Glückwunsch. Heute brauchte er 3:44h, was 13. bei den nunmehr 75 Individual Finishern ist. Das Endresultat: 38:21h und Platz 8. Ist aber nicht so wichtig. Wichtig ist, das Mario im Ziel ist und wie das Foto zeigt noch lächeln kann.
17.00Uhr: Die letzte Etappe sollte eigentlich vom Profil her nicht die härteste werden. Aber meist sind es ja unkalkulierbare Umstände, an denen man sich die Zähne ausbeißt. Schließlich haben wir 280km und 12.500 hm in den Beinen. Jeder wird sicherlich seine Wewechen haben. Bei mir ist es der Infekt und der Knöchel. Der sieht zwar aus wie ein Eisbein aber er schmerzt zum Glück nicht. Hoffentlich hält er durch. Um 8.00 gings los, die Sonne schient, das Wetter versprach kaiserlich zu werden. Die ersten 15km waren flach und der Knöchel machte sich nicht bemerkbar, dafür aber die unheimliche Kälte im Tal, die ich am ganzen Körper spürte. Ich dachte nur an das warme Getränk an der Verpflegungs- Station. Es lief gut und der Gedanke, dass es nur noch 17km sind und davon nur noch 5km bergauf trieb mich voran. Endlich kamen auch die Sonne und wirklich postkatenverdächtige Landschaftsbilder, die selbst ich wahrgenommen habe.
An der Drei-Zinnen-Hütte angekommen, wäre es nicht schlecht gewesen, das mal zu genießen. Dafür ging es jetzt nur noch bergab, leider machte sich dabei nun der Knöchel bemerkbar. Somit wurde das rechte Bein grundsätzlich zum Führungsbein. Das hatte den Nachteil, dass ich öfter mal strauchelte, dabei hatte ich schon einen Gang raus genommen. Dann passierte es, ich lang in voller Länge im Schotter. Tat weh, zum Glück hatte ich meine Handschuhe noch an. Gab ein paar kleine Abschürfungen. Aber in solchen Situationen sollte man aufstehen und weiterlaufen, was ich auch tat. Es waren nur noch 7km, die liefen sich so dahin. Im Ziel wurde ich von Race Direktorin Uta Albrecht empfangen, wie sicherlich auch alle anderen noch im Feld verbliebenen Läufern. Einen kleinen Schluck Sekt auf Geschaffte und nicht an die Strapazen der letzten 8 Tage zurück denken. Ich werde erst alles sacken lassen bevor ich über Ausrüstung und anderes berichte.
Spanischer Morgen auf der Schluss-Etappe
Mein Knöchel sieht aus wie ein Eisbein
Endlich am Ziel
Aufwiedersehen Sexten!
Der Friseurbesuch musste sein. Die TAR hat die grauen Haare schneller wachsen lassen
Hallo Mario,
wieder alle Etappen gut überstanden, Glückwunsch zu Deiner Leistung. Wünsche Dir erst einmal eine gute Regeneration. Man hört sich…
Gruß Andreas
Hallo Andreas, danke für die Glückwünsche!Wäre unsere gewesen,da wir unsere Macken ja kennen solltest Du, Dir im Jahr 2012 nicht so viel vornehmen! Da würde ich gern noch einmal mit Dir starten! Vielleicht sehen wir uns ja beim Berlin Marathon!Da Deine Herausforderung am Mount Blanc vom Wetter aufgefressen wurde, wirst Du ja brennen auf eine neue Marathon-Bestzeit!
Gruß Mario