Ein bischen ärgerte ich mich darüber, nur die letzten 3 Etappen mitgefahren zu sein. Die Tour ist super organisiert, die Event-Agentur Plan B macht einen super Job (unbeschreiblich GUT). Dazu kommt das perfekte Engagement vom Titelsponsor Craft für die Tour und um ihr Team Craft and Friends. Wie sagt Holger Hoffmann immer: “SAU GEIL!” Ja, Holger, es war perfekt. Es war toll in Eurem Team dabei gewesen zu sein. Das Wetter war, wie jeden Tag :-(! Heute sollte es schnell gehen, so sagte es Renndirektor Jens Uhlig voraus. Deshalb fuhr ich mich auch ein bischen warm, was sonst nicht mein Fall ist. Nur weiß ich, wenn der Startschuß fällt, gehts richtig los und dann hast du das Gefühl, die Hose ist zu klein, weil der Oberschenkel zu platzen droht. Es sind ja auch knapp 4 km bergauf gewesen, da habe ich mir auch schon gleich mal das Trikot aufgemacht. Irgendwie hatte ich es gepackt, vorn mit drin zu sein und es lief ganz gut. Leider nur bis zur zweiten Abfahrt! Beim überqueren einer Holzbrücke, schon mit sehr gedrosseltem Tempo, habe ich sie dann auch noch vermessen. Aber richtig böse. Beim Verlassen der Brücke trat ich an, um an das Hinterrad meines Vordermannes zu kommen. Nur verriß ich mein Hinterrad dabei, somit zieren jetzt meinen Körper einige Schotter-, Holz- und Grasflechten in Form von offenen Stellen. Besonders böse am Oberschenkelknochen, hier mußte die Frau Doktor erst einmal ein paar Hautfetzen wegschneiden. Alles halb so schlimm, denn an diesem Tag hatte der medizinische Dienst den Kopf voll. Meine Wunde habe ich gleich in dem Bach, wo die Brücke rüber führte, so weit es ging, gereinigt. Ich überlegte kurz, was ich nun mache, denn Bock hatte ich keinen mehr. Zum Glück ist dem Rad nichts passiert. Im Wald wollte ich nicht stehen bleiben. Also rauf aufs Rad und irgendwie lief es gut, ich fuhr immer wieder mit Gruppen auf andere Gruppen auf. Es verging Kilometer um Kilometer, die Wunden brannten. Denn heute hatte ich das Gefühl, dass man besonders dreckig geworden ist. Von der Reinigung im Bach sah man nichts mehr. Die letzten Kilometer nach Seifen waren besonders hart. Viel Wiesenstrecken und schön hügelig, wo es hoch geht, geht es auch bergab. Bei einer Abfahrt legte ich mich noch einmal in den Dreck, im wahrsten Sinne. Richtig mottriger Waldboden! Zum Glück war der weich, nur nicht schön! Die letzte Qual vor dem Ziel war ein Anstieg von 21% auf 400 Meter. Hatte man diesen gemeistert, wurde man mit ein Glas Sekt verwöhnt. Weil ich 2 Beine habe, habe ich auch 2 Gläser getrunken! 1000 Meter bis zum Ziel, es war ein schönes Ziel! Einigermaßen gut durch gekommen, Spaß gehabt, Freunde getroffen. Hat alles gepasst, nur das Freibier im Ziel hat mir nicht geschmeckt. Was am Abend bei der Finisher-Party anders war. Für mich hoffe ich, diesen Elan von der Tour für alle weiteren Vorbereitungen mit zu nehmen. Ich würde gern noch einmal die Craft Trans Germany fahren!