Bin ja von gestern noch eine Antwort schuldig auf die Frage nach dem WARUM der Quälerei. Alles was ich jetzt antworten würde wäre nicht die Wahrheit, da ich die Antwort auch nicht kenne. Ich könnte sagen wegen meines Jobs in der Sportbranche, aber da könnte ich ja auch langsamer durch den Schwarzwald fahren. Vielleicht tu ich das heute. Jedenfalls der Kaffee schmeckt, geschlafen habe ich auch gut und es sind nur noch 151km zu fahren.
“6.Etappe: 3:25.05,3; 7.Kat-Rang. Noch 83,0km,/2.090hm bis zur Finalparty! Noch einmal beißen!” So wird man per SMS von datasport verwöhnt (www.datasport.com). Die Etappe war einfach nur eklig. Wenn wir über die Wiesen gefahren sind, hast Du den Schlamm vom Vordermann ins Gesicht geschleudert bekommen. Habe manchmal gedacht, es ist Schaafskot. Deshalb habe ich auch bis zur letzten Verpflegungsstation nichts getrunken. Mit einer frischen Flasche, die es dort gab, war mir einfach wohler! Dachte, dass wir am Dienstag dreckig waren aber das heute hat alles übertroffen. Vor allen Dingen weil es auch noch kalt war. Bekleidungstechnisch habe ich mit der wasserdichten VAUDE Trikotweste (halber Arm) und der kurzen Regenhose die allerbesten Erfahrungen gemacht. Die Hose bekommt Ihr bei Karstadt Sports und die Weste sicherlich bald, weil sie wirklich alles übertrifft, was ich kenne. Lange Zeit habe ich von diesen Westen nichts gehalten, hier wurde ich wieder mal eines besseren belehrt (Ende der Werbeeinblendung, aber guckt mal DSF, was da abgeht). Trotzdem haben wir heute das Beste draus gemacht. Enttäuschend ist für mich die Art der Betreuer des Rothaus-Cube-Teams in ihrem Umgang mit Jedermann. Ich denke mal, dass ich das Profidasein kenne. Aber soetwas, Kai&Rick Sauser, ist keine Bereicherung für die Veranstaltung. Einige Profis würden weinen, wenn sie das Programm der Jedermänner absolvieren müssten. Nur mal kurz angerissen: Wäsche waschen, Rad, Helm, Schuhe usw. reinigen, Schlafplatz herrichten…und das alles ohne sofortige Massage! Ich ziehe vor allen Jedermännern den Hut, die hier das volle Programm runter spulen ohne zu jammern.
Ergebnisdienst: 6. Etappe: 68,7km; 1.600 hm; Team Vaude-Berlin: 3:25.05,3: 7.Platz von 24 Teams in der Kategorie Master; 8. Platz bei den Masters nach sechs Etappen; 45.Platz in der Gesamtwertung nach sechs Etappen
Zu den Fotos:
Am Morgen: 6.39 Uhr, im Camp ist es noch ruhig. Hat es damit zu tun, dass alle etwas angeschlagen sind von gestern, dass heute erst um 11.00 Uhr Start ist oder sind alle deprimiert, nach dem der Regen die ganze Nacht aufs Hallendach knallte? Biker im schicken Schießer Nachtdress. Einige essen zum Frühstück auch gern mal Blutwurst mit schönen großen Fettaugen drin und Manni liebt es doppelt, also guten Appetit. Und der Regen zeigt die Potentiale für die Regenbekleidungsindustrie auf: Jacke mindestens 10 Jahre alt.
Der Startvorbereitungen sind viele: Regenreifen aufziehen, Strecke studieren, Flaschen auffüllen. Ich esse eine Stunde vor dem Start noch ein Nutellabrot, dann brauche ich keine Riegel und Gels mit zu schleppen. Ist ja schließlich Gewicht. Ruhig genug bin ich auch, also bis in Grafenhausen (68,7km; 1.600hm).
In Grafenhausen: Warten auf Peer, da ein Team über die Zeitmatte nur zusammen oder im Abstand von 2 Minuten darf. Sonst gibt es Zeitstrafe. Mannis Zeit, da ist ihm die Blutwurst wohl doch nicht bekommen. Ansonsten war es eine Schlammschlacht. Die Räder werden gekärchert und dafür stehen wir hier an. Mein Rad hat auch Pflege nötig. Es wird alles getan, damit wir morgen wieder fit sind. Das Massageteam hat alle Hände voll zu tun. Und nun etwas fürs Herz: Lieben Gruß von Peer an seine liebste Birgit und Töchterchen Karo (HdL)! Und damit verabschieden wir uns für heute von allen Lesern ins Camp, das super von außen und von innen ist. Übrigens freut sich das VAUDE Team Berlin über Kommentare, Ermutigungen, Kritiken, Anteilnahme, Beileidsbekundungen, Ratschläge, Grüße und Glückwünsche aller Art….
<p>Hallo Mario, halte durch, auch wenn es regnet. Ist immerhin Training für den KiliMAN im Februar 2009, der ja soooo viel einfacher ist. Und dann fährst Du in der Sonne und es gibt Porretsch und lecker Eierkuchen zum Frühstück!</p>
Hallo Mario,
supertolle Berichterstattung. Ich kann nur zustimmen und sagen “Hut ab” vor jedem, der diese Tour mitmacht. Für alle Jedermänner/frauen: haltet durch! Enttäuscht bin ich über die etwas abfälligen Bemerkungen im DSF über die Nicht-Profis. So etwas gehört sich nicht. Vielleicht sollte der Moderator mal selber auf’s Rad steigen, dann kann er die Situation besser beurteilen.
Viel Glück für die letzte Etappe.
Anneli